Medal of Honor: EA verklagt die USK Bild: Electronic Arts

Medal of Honor: EA verklagt die USK

In Deutschland kam der Action-Shooter Medal of Honor leicht geschnitten in den Handel, unter anderem wurden Blutdarstellungen und Ragdoll-Effekte in der hiesigen Fassung geschmälert. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) vergab aus diesem Grund eine Einstufung „Keine Jugendfreigabe“.

Offensichtlich war dies EA nicht genug. Denn ursprünglich reichte die deutsche Niederlassung des Branchenriesen die ungeschnittene PEGI-Fassung bei der USK ein, diese erhielt jedoch keine Kennzeichnung, wodurch diese Version von Medal of Honor von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) indiziert werden könnte. EA erhoffte sich ein rotes Siegel (ab 18 Jahren) von der USK, was nicht klappte.

EA zieht daraus nun die Konsequenzen. Laut Schnittberichte.com wird Electronic Arts rechtlich gegen die USK vorgehen, hierzu hat man auch eine Stellungnahme parat: „Bei der Entwicklung des Spiels haben wir großen Wert auf eine möglichst realistische, filmartige Darstellung gelegt. Die filmähnliche Grafik präsentiert sich detailreich und beschönigt den Kriegsalltag in keiner Weise. Die Hintergrundgeschichte, in die der Spieler in besonderer Weise eingebettet ist, problematisiert vielmehr das Kriegsgeschehen. Zunehmend zweifeln die Soldaten am Sinn der Befehle, die sie auszuführen haben. Das Spiel folgt der Tradition filmischer Umsetzungen der Kriegsthematik wie beispielsweise 'Der Soldat James Ryan' oder 'Inglorious Basterds', die mit teilweise sehr drastischen Gewaltdarstellungen arbeiten. Vor diesem Hintergrund ist die Nichtkennzeichnung in unseren Augen nicht nachvollziehbar. Hier wird schlicht mit zweierlei Maß gemessen.“

EA argumentiert hier also damit, dass Medal of Honor ein cineastisches Erlebnis sei und weniger Verherrlichung, die geschnitten werden müsse. Es bleibt abzuwarten, wie die USK darauf reagieren wird. Rechtliche Schritte gegen die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle sind gewiss überraschend, schließlich wird die Einrichtung vom Branchenverband BIU mitfinanziert. Und diesem gehört auch EA an.



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