Im Test: Little Big Planet 3 für PS4 Bild: Sony Computer Entertainment

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Im Test: Little Big Planet 3 für PS4

Die PlayStation 4 erhält pünktlich zum Weihnachtsgeschäft einen neuen Exklusivtitel: Little Big Planet 3. Wir haben das Jump ’n’ Run getestet und verraten, ob der Entwicklerwechsel der Reihe gutgetan hat.
Little Big Planet gehört zweifelsfrei zu den Vorzeige-Games im Software-Katalog der Sony-Konsolen. Daran waren zu einem beträchtlichen Anteil die Spieler selbst beteiligt. Vor allem diejenigen, die das Little Big Planet-Universum mittels Leveleditor kontinuierlich mit neuen Spielplätzen versorgt haben. Ihr Motor: Kreativität.


Kreativitäts-Engpass

Eben die fehlt Little Big Planet 3 zu Beginn. Newton – passenderweise ein Typ mit einer Glühbirne als Kopf – führt Protagonist Sackboy nach dem gewohnt ausufernden, von Christian Brückner grandios eingesprochenen Introvideo, in die neue Welt und den Schauplatz von Little Big Planet 3 ein: Bunkum. Aber nicht der Nächstenliebe wegen, sondern mit finsteren Absichten. Drei böse Titanen haben sich im Körper des Fremdenführers eingenistet und wollen Bunkum der Kreativität berauben. Sackboy muss mal wieder ran.

Bis hierhin fällt gar nicht auf, dass die Serienschöpfer Media Molecule die Entwicklung an Sumo Digital abgetreten haben. Wie eh und je navigiert ihr Sackboy durch farbenfrohe und detaillierte Levels, klebt Sticker an die Wände und sammelt Preisblasen. Viel mehr Interaktionsmöglichkeiten gab Media Molecule dem Sackhüpfer in den letzen Ablegern nicht an die Hand. Sumo ändert das, denn wahlweise schlüpft der Spieler in die Rolle dreier neuer Helden: Toogle, OddSock und Swoop. Sämtliche Neulinge haben eigene Fähigkeiten, was den Sackmenschen unter anderem zum Fliegen verhilft. Swoop fliegt beispielsweise, während OddSock die Wände hochrennt. Wahlweise spielt übrigens auch wieder ein Kumpel im Koop-Modus mit – entweder lokal oder online.

Die neu eingeführten Features der Charaktere hat man an anderer Stelle natürlich schon zigmal gesehen – was allerdings nicht weiter stört. Eine der großen Stärken der Reihe ist ohnehin das herrlich abgefahrene Leveldesign inklusive bizarrer Nebencharaktere. Als eines der richtig guten Beispiele sei hier die Filmwelt von Mangelwald genannt, durch die Sackboy mit dem abgehalfterten Filmstar Marlon Brandung streift. Leider ist die Story so schnell vorbei wie sie begann. Little Big Planet-Veteranen und geübte Jump-and-Run-Spieler sind in drei, vier Stunden durch. Immerhin warten anschließend noch einige Minispiele und – der wohl wichtigste Punkt: der eingangs erwähnte Level-Editor. Mit diesem Levelbaukasten darf sich der Gamer so richtig austoben, eigene Kreationen erstellen und sie online mit der Welt teilen. Zwar ist die Handhabung des Editors etwas intuitiver als bei vergangenen Teilen, wer richtig abliefern will, muss sich jedoch trotzdem ordentlich reinfuchsen.


Sackboys PS4-Debüt

Technisch hält Sackboys PS4-Debüt leider nicht mit den Vorgängern mit. Ein grafischer Sprung von PS3 zu PS4 ist kaum erkennbar und viel nerviger: Ständig unterbrechen Ladezeiten das bunte Treiben. Warum Sackboy nach jedem Level in einer Kartenansicht rumlaufen muss, um den nächsten Spielabschnitt zu starten? Wüssten wir auch gern. Außerdem hat das Game mit diversen Bugs zu kämpfen. Etwa Respawn-Punkte, die nicht funktionieren oder sonstige Glitches, die sich nur durch ein Zurücksetzen zum letzten Speicherpunkt umgehen lassen – trotz Day-One-Patch. Hoffentlich bessert Sony da schleunigst nach! Trotz kurzer Kampagne und dem Mangel an Innovation macht Little Big Planet 3 ansonsten nämlich richtig Laune.



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