Crysis 2: Du bist nicht der Controller, du bist die Waffe! Bild: Electronic Arts

Crysis 2: Du bist nicht der Controller, du bist die Waffe!

Die Menschheit steckt mal wieder in einer schweren Krise. Die gute Nachricht: Es ist die optisch schönste Krise, die der Spielemarkt derzeit auf Lager hat.

Während „Made in Germany“ in Bereichen wie Autos, Autorenfilm oder Porzellan ein Qualitätssiegel ist, war bei Video- und PC-Spielen aus Deutschland lange Zeit eine gewisse Skepsis berechtigt. Insbesondere wenn es um das nach optischen Leckerbissen schreiende Genre der Shooter geht, hielten Spiele aus deutschen Landen selten dem internationalen Vergleich stand. Das änderte sich schlagartig, als Crytek mit dem Ballerspiel „Far Cry“ weltweit Aufsehen erregte. Mit Crysis setzten die Entwickler noch eins drauf und erschufen eine Referenz in punkto brillanter Shooter-Grafik. Kein Wunder also, dass die Erwartungen an den Nachfolger enorm hoch waren. Um es gleich vorweg zu nehmen: Sie werden nicht enttäuscht.

Schon die ersten Szenen buhlen effekthascherisch um die Gunst des Spielers. Man wird – im wahrsten Sinne des Wortes – ins kalte Wasser geworfen und während man gegen das Ertrinken ankämpft, weiß man vor Begeisterung gar nicht, wohin man zuerst schauen soll, um die grafischen Details rundherum zu bewundern. Es ist – vor allem was die Versionen für die Konsolen angeht – lange her, dass ein Game einen derartigen Aha-Effekt auslösen konnte. Fast hat  man den Eindruck, einen Vorgeschmack auf die kommende Generation geboten zu bekommen.

Ich war noch niemals in New York

Damit die Story und der Sound mit der opulenten Grafik ebenbürtig ist, hat man bei Crytek den in Hollywood nicht unbekannten deutschen Auswanderer Hans Zimmer und einen Science Fiction-Autor von Rang und Namen engagiert: Richard Morgan schickt den Spieler in ein episches Inferno, bei dem Endzeitkulissen und Alien-Invasion für den zusätzlichen Nervenkitzel zum reinen Geballere sorgen sollen.

New York steht in Flammen. Brennende Hochhäuser wecken Assoziationen an den historischen elften September. Doch wenn man um sich blickt, wird klar, dass das Unheil, welches die Außerirdischen anrichten, einem 911 an jeder Straßenecke der Metropole entspricht. Die Eroberer aus dem All treffen auf eine zu wenig Gegenwehr bereite Menschheit, denn die ist geschwächt von diversen Klima- und sonstigen -Katastrophen. 

Nur ein Mann kann die Krise beenden, denn er ist ausgestattet mit einem Kampfanzug von Übermorgen. Der Nanosuit 2.0 macht nicht nur eine gute Figur bei Wind, Wetter und Weltuntergang, er verwandelt den Spieler in eine Ein-Mann-Armee, die Aliens schneller dezimiert als diese „Nach Hause telefonieren“ sagen können.

Panzer auf Beinen

Ausgestattet mit dem Nanosuit 2.0 kann der Spieler weiter springen als jeder Olympionike, Fassaden erklettern wie Spiderman ohne Netz und doppelten Boden, sich einigeln wie ein Panzer auf Beinen oder sich unsichtbar machen, um an Feinden vorbei zu schleichen. Dummerweise verliert der Anzug bei jedem Einsatz der Superkräfte Energie, so dass man gezwungen ist, die Bonusfeatures des Nanosuit 2.0 wohldosiert einzusetzen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Gegner ganz schön schlau für K.I.-Kameraden sind. Dass sie das Verhalten des Spielers in Echtzeit kommentieren (wie man es von Fußballsimulationen kennt), sorgt für ein Plus an Realismus.

Wer dennoch lieber seine Kräfte mit echten Menschen messen will, freut sich über die gelungen Mehrspieler-Modi, die Klassiker wie Deatmatch, Team Deathmatch, Flaggenklau und vier Klassen mit individuellem Waffenarsenal sowie die Erstellung eigener Klassen bieten.

Gerüstet für die Zukunft ist nicht nur der vom Spieler verkörperte Super-Soldat im körperbetonten Nano-Anzug, sondern auch das Game selbst, denn es bietet 3D-Unterstützung. Doch auch im „klassischen“ Modus spürt man beim Spielen einen Hauch von Zukunft des Gaming. Das Versprechen, erneut ein Benchmark zu setzen, hält Crytek definitiv.



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