The Good Doctor: Orlando Bloom als Psycho-Arzt Bild: Koch Media

The Good Doctor: Orlando Bloom als Psycho-Arzt

Ein guter Arzt behandelt seine Patien ten anders: In The Good Doctor gibt Orlando Bloom einen aufstrebenden Arzt, der eine seiner Patientinnen an der Genesung hindert.

Ärzten wird von der breiten Bevölkerung in der Regel hohes Ansehen entgegen gebracht. Kaum eine andere Berufsgruppe erfreut sich einer derart wichtigen Aufgabe in der Gesellschaft und der damit verbundenen Beliebtheit und Bedeutsamkeit. Kurzum: Ärzte sind nahezu unübertroffen in ihrer Geltung. Genau deshalb will der aufstrebende Assistenzarzt und Protagonist Dr. Martin Blake (Orlando Bloom) auch einer dieser Kittel-tragenden Lebensretter werden. Der Ansatz, Menschen zu helfen, steht für ihn allerdings hinten an. Viel mehr treibt ihn ein immenser Mangel an Selbstbewusstsein an. Ganz klar, der Typ hat Komplexe und lechzt deshalb nach Anerkennung. Eben diese erhält er von seiner ersten richtigen Patientin: Diane (Riley Keough). Doch die Job-bedingte Sympathie für Diane mutiert vom typischen Arzt-Patienten-Verhältnis schnell zu einer Art künstlich erzeugten Abhängigkeit. Blake beeinflusst den Gesundheitszustand seiner Patientin durch gezielte medikamentöse Behandlung, um sie so an der Genesung zu hindern und sie so schließlich von sich abhängig zu machen.

Der Lebensretter?

Das Grundgerüst klingt spannend, keine Frage. Auch der Ansatz, dass Pfleger Jimmy (Michael Pena) schnell hinter das falsche Spiel seines Vorgesetzten kommt und ihn damit erpresst, gefällt. Orlando Bloom, dessen Zenit seit der Vollendung der Der Herr der Ringe-Reihe endgültig vorbei zu sein schien, glänzt wider Erwarten in seiner Rolle als der von Selbstzweifeln zerfressene Arzt. Da ist eben doch noch mehr zu holen, als ein Bogen-schießender Elf – ganz ohne Maskerade und Bombast-Inszenierung. Aus all diesen Attributen hätte Regisseur Lance Daly eigentlich genug Stoff gehabt, um einen packenden Krankenhaus-Thriller zu inszenieren, der eine willkommene Abwechslung zu den Serien-Medizinern wie Dr. House & Co. hätte abgeben können.

Doch kein Gott in Weiß

Aber ein guter Hauptdarsteller macht eben noch lange keinen guten Film, was The Good Doctor nur allzu deutlich macht. Zwar legt die Darbietung einen unterhaltsamen Start hin, spätestens nach 30 Minuten Laufzeit wird jedoch klar: Spannungsbögen fehlen nahezu komplett, Charaktere werden zu wenig beleuchtet und die Handlung wirkt daraus resultierend zu seicht. Da helfen auch die passend kühl und steril gewählten Kulissen sowie die prägenden Klavierklänge nichts.
Unterm Strich empfiehlt sich The Good Doctor deshalb nur für beinharte Orlando Bloom-Fans oder Neugierige, die eine Demonstration von dessen schauspielerischer Leistung sehen wollen. Alle anderen führen sich besser nochmal Dr. House zu Gemüte. Zwar ohne Thriller-Atmosphäre, dafür mit meist spannenden Geschichten.



Details

  • Titel: The Good Doctor
  • Land/Jahr: USA 2011
  • System: DVD, Blu-ray
  • Genre: Thriller
  • FSK: Ab 16 Jahren
  • Regie: Lance Daly
  • Darsteller: Orlando Bloom, Michael Pena, Taraji P. Henson
  • Extras: Making of, Trailer
  • Release: Bereits erhältlich
  • Laufzeit: 93 Min.
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