Die größten Oscar-Skandale Bild: getty images/entertainweb

Die größten Oscar-Skandale

Das Oscar-Wochenende steht vor der Tür – und mit ihm vielleicht auch der eine oder andere Skandal. Es wäre schließlich nicht das erste Mal. Hier eine Auswahl der bisherigen Oscar-Skandale.
Kurz vor der Oscar-Verleihung sind Fernsehen und Netz wie in jedem Jahr voll von glamourösen Bildern von roten Teppichen, aufgebrezelten Stars und Mutmaßungen darüber, wer denn nun einen Goldjungen mit nach Hause nehmen darf. In 87 Jahren Oscars war aber längst nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung angesagt. Und ist es auch heute nicht.

Seit Jahren beschweren sich Filmschaffende über dies und das in Zusammenhang mit den Oscars und der verantwortlichen Organisation Academy of Motion Picture Arts and Sciences. Jüngstes Beispiel: Regisseurin Ava DuVernay, deren neuestes Werk Selma über Martin Luther King als Bester Film nominiert ist – sie selbst als beste Regisseurin jedoch nicht. Im Interview mit der Berliner Zeitung  nennt die schwarze Regisseurin Hollywood eine in sich geschlossene Welt mit einem System, das „in sich kaputt“ sei. Seit Jahren schon hielten heterosexuelle weiße Männer die Fäden in der Hand. „Die Hürden, die man dort als Frau überwinden muss, sind enorm. Und als schwarze Frau sind sie sogar noch größer.“ Während DuVernay die Presse nutzt, um im Vorfeld Dampf abzulassen, sind andere sogar während der Verleihung aufgefallen. Das wohl bekannteste Beispiel dürfte Marlon Brando sein.


1973: Marlon Brando lehnt den Oscar ab

Im Jahr 1973 sollte Marlon Brando den Oscar in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Don Vito Corleone in Francis Ford Coppolas Der Pate erhalten. Am Abend der Verleihung war Brando selbst gar nicht anwesend, schickte stellvertretend die Indianerin Sacheen Littlefeather auf die Bühne, die den Preis in seinem Namen ablehnte – aus Protest gegen die Filmindustrie und ihren abwertenden Umgang mit den Indianern.


2000: Verschwundene Oscar-Trophäen und South Park-Macher auf Speed

Jedoch richteten sich längst nicht alle Oscar-Skandale gegen den Apparat dahinter, manche finden ihren Ursprung in der Produktion. Etwa im Jahr 2000, als ein paar Tage vor der Verleihung alle 55 Oscars während des Transports von Chicago nach Los Angeles spurlos verschwanden. Immerhin 53 der Preise wurden von einem Burschen namens Willie Fulgear gerade noch rechtzeitig gefunden. Als Finderlohn sackte der Glückspilz 50.000 US-Dollar und ein VIP-Ticket für die Verleihung ein. Verdächtig wurde die Geschichte allerdings, als herauskam, dass Fulgears Halbbruder beobachtet wurde, als er die Oscars in Empfang nahm. Trotz FBI-Ermittlungen bleibt der Fall bis heute ungeklärt.

Auf die Verleihung selbst wirkte sich das vorangegangene Debakel immerhin nicht aus, dafür sorgten andere: die South Park-Erfinder Matt Stone und Trey Parker. Die beiden Spaßvögel warfen sich nämlich vor der Verleihung LSD ein und stolzierten anschließend im Zustand geistiger Umnachtung als Drag-Queens über den roten Teppich.


2003: Michael Moore lässt sich über Bush-Administration aus

Die Oscar-Verleihung wurde vereinzelt Podium für politische Ansagen. 2003 schimmerte durch den amerikanischen Krieg gegen das irakische Regime in vielen Reden Kritik an der Bush-Administration durch. Das prägnanteste Zitat kam jedoch von Dokumentarfilmer Michael Moore, dessen Film Bowling for Columbine die Jury als besten Dokumentarfilm auszeichnete. Auch wenn ihm während seiner Rede schnell der Saft abgedreht wurde: Seine Worte „Shame on you, Mr. Bush“ gingen um die Welt.


2006: Jury weigert sich, Brokeback Mountain anzuschauen

Ang Lees Western-Drama Brokeback Mountain war 2006 für satte acht Oscars nominiert und wurde von den Kritikern gefeiert. Einige der Jury-Mitglieder zogen einer objektiven Betrachtung der Geschichte um zwei schwule Cowboys dann jedoch eine eher verklemmte Herangehensweise vor und weigerten sich, den Film anzuschauen. Sie fühlten sich von den homoerotischen Szenen abgestoßen. Drei Oscars gewann der Film immerhin, nicht jedoch den in der wichtigsten Kategorie Bester Film.
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