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So schädlich sind Kopfhörer beim Sport

Mit Musik geht bekanntlich alles besser. Selbst das langweiligste Ausdauertraining tut mit der richtigen Musik im Ohr nur halb so weh. Da ist es kein Wunder, dass viele Sportler permanent Kopfhörer tragen, um die Langeweile beim Sport zu bekämpfen. Mittlerweile haben nicht nur Läufer und Radfahrer Musik im Ohr, auch Schwimmer können sich dank wasserdichten MP3-Playern vom eintönigen Training ablenken.
Musik sorgt nicht nur für Unterhaltung beim Training sondern kann sogar die Leistung steigern. Das haben schon mehrere Studien erwiesen. So haben Wissenschaftler der Londoner Brunel-Universität herausgefunden, dass Musik die Leistung von Marathon-Läufern verbessert. Sofern man die richtige Musik hört.

Doch so angenehm Musik beim Sport sein kann, so sollte man nicht ständig Kopfhörer tragen. Vor allem bei langen Einheiten ist es besser, zumindest eine zeitlang die Stöpsel aus dem Ohr zu nehmen. Sonst tut man seiner Gesundheit keinen Gefallen.
Hörschäden durch MP3-Player

Das Gehör kann nämlich durch Dauerberieselung aus dem MP3-Player Schaden nehmen. Schon wenige Stunden können das Hörvermögen beeinträchtigen, wie belgische Forscher berichten. Bei ihrer Studie mussten 21 Freiwillige sechsmal im Abstand von je zwei Tagen je ein Stunde Popmusik mit einem MP3-Player hören. Eine Stunde hörten die Testpersonen mit Kopfhörern, eine Stunde mit Ohrstöpseln (Arch Ortolaryngol Head Neck Surg 2010; 136: 538).


Ohrstöpsel schädlicher als Kopfhörer

Zweimal hörten die Probanden die Musik bei 90 bis 100 Prozent (77 bis 103 Dezibel) der möglichen Leistung und viermal bei 50 bis 75 Prozent. Bei einer anschließenden Messung wurde bei den Testpersonen ein deutlicher Sensibilitätsverlust festgestellt. Dieser war bei den Ohrstöpseln noch einmal höher als bei den Kopfhörern. Zudem gab es deutliche Hinweise auf geschädigte Haarzellen. Aufgrund der Messergebnisse empfehlen die Wissenschaftler, dass die Lautstärke 75 Dezibel nicht übersteigen sollte, was ungefähr die Lautstärke von Verkehrslärm ist. Ansonsten drohe ein dauerhafter Hörschaden.

Viele neigen dazu, den MP3-Spieler viel zu laut einzustellen, da man gerade ja auch störende Geräusche übertönen und seine Musik hören möchte. Doch die dafür notwendige Lautstärke schadet nachhaltig unserem Hörvermögen.
Belastung durch Bakterien

Während Kopfhörer die bakterielle Belastung im Ohr nicht erhöhen, können Ohrstöpsel für den Gehörgang schädlich sein. Denn wenn man den Gehörgang durch die eng sitzenden Stöpsel mehr oder weniger verstopft, entsteht im Ohr ein feuchtwarmes Klima. Der ideale Nährboden für Bakterien. Man spricht daher auch vom Brutkasteneffekt, der eine Entzündung verursachen kann.

Ein anderes Problem kann sein, wenn man die Ohrstöpsel oder auch Kopfhörer austauscht. Dadurch gibt man auch die Bakterien, die sich im Ohr angesammelt haben, an den Nächsten weiter. Die bakterielle Belastung ist ähnlich hoch wie beim Händeschütteln. Letztendlich können Ohrstöpsel den Gehörgang auch mechanisch reizen und so eine Gehörgangsentzündung verursachen.


Kopfhörer stören die Aufmerksamkeit

Was an dieser Stelle nicht vergessen werden sollte ist, dass Musik auch ablenken kann. Im Schwimmbecken oder im Park mag das harmlos sein. Aber wer am normalen Straßenverkehr teilnimmt, sollte die Musik aus dem Ohr lassen. Schließlich kann man nicht immer darauf vertrauen, von den anderen Verkehrsteilnehmern auch rechtzeitig gesehen zu werden.
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