A Plague Tale: Innocence Bild: Koch Media

A Plague Tale: Innocence

Das Adventure-Game mit der unglaublich fesselnden Hintergrundgeschichte aus dem Hause Asobo ist jetzt für PlayStation 4, Xbox One und PC erhältlich
Es gibt zwei Spezies von Gamern auf dieser Welt. Jene, denen es bei einem Spiel vor allem um die Zahlen geht: Seien es die gesammelten Erfahrungspunkte, die Anzahl von Kills oder die Platzierung auf einer Rangliste. Und die andere Gruppe, die eine fesselnde Geschichte erleben und sich mit den Charakteren der Storyline so richtig identifizieren will.

Meist geht Action über Handlung

Letztere Gruppe musste in der jüngeren Vergangenheit aber eine Durststrecke durchleben, was ansprechende, neue Games dieser Kategorie betrifft. Bedenkt man die großen Veröffentlichungen des vergangenen Jahres, z.B. das unfassbar kurzweilige und vielseitige Open World Adventure Red Dead Redemption oder die aktuellste Veröffentlichung, den wahnhaft unterhaltsamen, aber story-mäßig substanzlosen Shooter Rage 2, ist unzweifelhaft Unterhaltung geboten, die aber auf der Oberfläche verharrt. Eine Geschichte, die einen erbarmungslos einsaugt und einfach nicht mehr loslassen will, so ein Spiel war schon lange nicht mehr dabei.

Viele der großen Entwicklerstudios müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie das Risiko scheuen und immerzu auf die gewinnbringende drölfzigste Neuauflage setzen – ja, fühlt euch angesprochen, Assassin’s Creed 10 und Call of Duty 16! -, anstatt endlich mal neue Ideen anzugehen. Indie-Game-Studios haben zwar oftmals die Ideen, aber einfach nicht das Budget, um ein geschmeidiges Spielerlebnis rund um diese Ideen zu bauen. A Plague Tale: Innocence, das seit ein paar Tagen für PlayStation 4, Xbox One und PC erhältlich ist, könnte hier die hervorstechende, wohltuende Ausnahme sein.

Auf Irrwegen durch das pestgebeutelte Frankreich

In A Plague Tale schlüpft man in die Rolle von Amicia, einem jungen Mädchen, das mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Hugo auf einem adretten Gut im mittelalterlichen Frankreich lebt. Doch außerhalb ihres Zuhauses tobt die Hölle: Die Bevölkerung Frankreichs wird vom Krieg gegen England und von der Pest heimgesucht. Der Tod, in Form von misstrauischen Menschen oder Scharen an fleischfressenden Ratten, lauert an jeder Ecke, die Leichen türmen sich. Als aus irgendeinem Grund die Inquisition an die Tore von Amicias Familie klopft und die Herausgabe Hugos fordert, müssen die beiden Kinder fliehen und auf sich allein gestellt, in einer Welt voller Feinde, irgendwie überleben. Die Charakterentwicklung und die Atmosphäre des Spiels sind dabei erstaunlich. Bereits im Trailer gibt es einige Szenen, die einem gleichzeitig den Magen umdrehen und einen direkt am Herzen packen, wie zum Beispiel Hugos kindlich-naive Frage, ob es den Leichen wohl weh tut, wenn er und Amicia über sie drübersteigen oder die Tatsache, dass die beiden gezwungen sind, selbst schreckliche Dinge zu tun oder den Tod über andere zu bringen, wenn sie selbst überleben wollen.

Im Schleichmodus durch die Welt

Die Spielmechanik von A Plague Tale lässt sich am ehesten als Stealth Game bezeichnen, wobei es immer auf die spezifische Situation ankommt, wie die Charaktere mit ihrer Umwelt interagieren. Allgemein haben die Charaktere relativ große Freiheit, wie sie die aufkommenden Hindernisse überwinden.

Amicia ist ein junges Mädchen, ohne unmenschliche körperliche Kräfte. Stattdessen muss sie sich auf ihr Geschick und ihre Bauernschläue verlassen, häufig mit ihrem kleinen Bruder als unersetzlichem Helfer. Auf der Flucht vor wenig wohlgesinnten Dorfbewohnern, den unbarmherzigen Inquisitoren oder blutrünstigen Ratten-Schwärmen muss sie sich häufig auf Ablenkungsmanöver besinnen, um sich aus der Bredouille zu retten. Im Laufe des Spiels lernt Amicia den Umgang mit Waffen und Werkzeugen, die anspruchsvoller sind als ihre Steinschleuder vom Anfang. Außerdem lernt sie, die todbringenden Ratten zu ihren Zwecken einzusetzen.   

Insgesamt gibt es relativ lange 17 Kapitel durchzuspielen, eines blutiger, grausamer, ekelerregender und emotional aufwühlender als das andere. Wir können es nicht erwarten, sie alle durchzuspielen.

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