Shadow Tactics: Die Konsolenversion im Test Bild: Daedalic Entertainment

Für PS4 und Xbox One

Shadow Tactics: Die Konsolenversion im Test

Echtzeit-Strategie und Konsole – geht das zusammen? Nun, wenn die Kombination vom Münchner Studio Mimimi Productions kommt, dann ja. Shadow Tactics für PS4 und Xbox One im Test!
Strategiespiele sind auf Konsole immer noch eher selten. Umso erfreulicher ist es für Konsolentaktiker, wenn sie mal wieder eine Perle entdecken. Und Shadow Tactics ist so ein Fall, den man in jedem Fall entdecken sollte – egal, ob ihr Commandos damals bis zum Erbrechen gespielt habt oder nicht. Da ziehen die Münchner Macher vom Studio Mimimi Productions nämlich ihre Hauptinspiration draus. Allerdings: Mit dem Green Beret und dem Marine hat das Spiel freilich nichts zu tun. Die Entwickler wollten Commandos aber auch nicht neu aufwärmen. Sie eignen sich viel mehr die Gameplay-Basis an und bauen darum einen zeitgemäßeren Genre-Kollegen auf, obwohl die Handlung früher einsetzt.


Bunte Truppe

Entsprechend schlagt ihr euch nicht durch den zweiten Weltkrieg, sondern lasst euch zum Anfang des 17. Jahrhunderts in die Edo-Ära verfrachten – in eine Zeit, in der ein neuer Shogun die Macht in Japan ergreift und den Frieden wiederherzustellen versucht, indem er den Kriegsherr Kage-sama ausschaltet. Die Story an sich schafft einen nachvollziehbaren Rahmen für die Missionen, hält einen nachts aber auch nicht gerade wach.

Dennoch: Sie zeigt euch ein übergeordnetes Ziel, mit dem vor Augen ihr über 13 Missionen lang ein bis zu fünfköpfiges Kämpfergespann befehligt. Die da wären: Ninja Hayato, der mit Wurfgeschossen und Schwert aus dem Schatten agiert; Samurai Mugen, der zwar nur leicht getarnt, aber mit schwerer Rüstung ausgestattet ist und ordentlich austeilt; Aiko, die Gaisha, Straßenkind Yuki, das Gegner in Fallen lockt. Und der in die Jahre gekommene Scharfschütze Takuma. Mit Klettern und Verstecken hat er’s nicht mehr, aber Gegner aus dem Hinterhalt aufs Korn nehmen, das geht noch. Genau wie seinen Waschbärenhund zur Ablenkung einsetzen.

shadow tactics test ps4

Freiraum und Komfort-Features

Welche Recken ihr pro Mission einsetzt, gibt das Spiel vor. In der Regel müsst ihr eine Zielperson ausschalten und auf dem Weg dorthin kleinere Aufgaben bewältigen. Allerdings baut Mimimi die Missionen glücklicherweise nicht nach Schema F auf, sondern bringt allein schon durch die Absetzpunkte der Figuren die nötige Abwechslung beim Missionsstart, sodass ihr für jeden Auftrag wieder eine neue Herangehensweise erarbeiten müsst. Und erarbeiten ist hier wörtlich gemeint. Ihr schleicht, mordet, werdet entdeckt, geht drauf, startet neu, verkleidet euch diesmal vielleicht lieber, findet eine alternative Route, achtet besser auf die Sichtkegel der Widersacher – die übrigens stark an den Soliton-Radar aus den frühen Metal Gear Solid-Teilen erinnern – und startet dann wahrscheinlich nochmal neu. Weil ihr schon wieder draufgegangen seid.

Ja, wer Shadow Tactics spielt, erklärt die Schnellspeicher- und Schnellladefunktion schnell zu seinem besten Freund. Um unnötigen Frust zu vermeiden, speichert das Spiel aber nicht nur an einem Punkt, sondern gleich an dreien, sodass beim Save im falschen Moment nicht gleich der gesamte Missionsfortschritt im Eimer ist. Das wäre bei Spielzeiten jenseits der Stundenmarke pro Mission nämlich ärgerlich.

Die Maps selbst kommen umfangreich daher und bieten an jeder Ecke Möglichkeiten und zwingen euch förmlich, euren persönlichen Spielstil zu entwickeln. Den einen richtigen Lösungsweg gibt’s also nicht. Und schön anzuschauen sind die Karten sowieso. Einerseits dank des comichaften Grafikstils, andererseits wegen der abwechslungsreichen Schauplätze – vom Fischerdorf über neblige Reisfelder bis hin zu verschneiten Berglandschaften ist hier alles dabei.


PC oder Konsole?

Mimimi hat sich für den Port vergleichsweise lange Zeit gelassen, schließlich gibt’s Shadow Tactics schon seit 2016 für den PC. Geht aber in Ordnung, denn dafür sind die Ladezeiten der von uns getesteten PS4-Version sogar noch kürzer als die der PC-Version. Die Tastenbelegung ist auch sinnvoll und bedarf keiner Kompromisse bei der Bedienung.


Fazit

Unterm Strich bringt Mimimi mit der Konsolenversion von Shadow Tactics: Blades of the Shogun einen gelungenen Port eines ohnehin schon gelungenen Spiels auf PS4 und Xbox One. Für Commandos-Veteranen ohnehin ein Pflichttitel.


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