An die alten Hasen
Die Platte richtet sich also viel mehr an die alteingesessene Kuttenträger-Fraktion, denn an den aufstrebenden Metal-Springinsfeld. Los geht’s mit bestem 80er-Jahre-Sound in Form der beiden Ride The Lightning-Songs „Creeping Death“ und „For Whom The Bell Tolls“. Anschließend mit „Fuel“ der Sprung in die 90er, der das Gaspedal aber nicht minder durchdrückt. „Ride The Lightning“ und das gewohnt von Gewehrsalven eingeleitete „One“ wagen dann erneut den Sprung in die Zeit der modischen Fehlgriffe, bevor mit „The Memory Remains“ und „Wherever I May Roam“ die 90er zelebriert werden.Die zweite Scheibe birgt dann nicht weniger geschichtsträchtige Genre-Klassiker. Mit „Nothing Else Matters“ werden ruhige Töne angeschlagen, um anschließend mit „Battery“, „Enter Sandman“ und „Master of Puppets“ nochmal ordentlich aufzudrehen, bevor der Soundtrack mit „Orion“ sein wohlverdientes Ende findet.
Best of?
Dass Metallica ihre Freude an den Aufnahmen hatten, hört man dem Album zu jeder Sekunde an. Die Band funktioniert auf Through The Never musikalisch wie ein Uhrwerk, James Hetfield ist in bester stimmlicher Verfassung und die Songauswahl könnte einem Best of entsprungen sein. Zumindest für die älteren Semester. Die jüngeren Fans hätten sich wohl etwas mehr Material von St. Anger und Death Magnetic gewünscht. Die Produktion unterstreicht dieses gelungene Gesamtpaket, kommt dabei ziemlich fett daher, ohne übertrieben zu wirken. Einziger Wehrmutstropfen: Wer den zugehörigen Film nicht gesehen hat, hat es schwer, sich auf gewisse klangliche Situationen einen Reim zu machen. Beispielsweise, wenn „Enter Sandman“ abrupt endet, weil ein Teil der Bühnenkonstruktion herunterrauscht. Aufgenommen wurde die musikalische Untermalung zum zugehörigen Kinofilm übrigens bei vier Konzerten in Edmonton und Vancouver. Von den Shows auf den Tonträger geschafft haben es letztendlich 16 Stücke – die ihr Geld allesamt wert sind.
Through The Never 3D läuft seit dem 3. Oktober 2013 in den deutschen Kinos.