Kingdoms of Amalur – Reckoning: EAs Skyrim-Konkurrent Bild: Electronic Arts

Kingdoms of Amalur – Reckoning: EAs Skyrim-Konkurrent

Bethesda hat es mit The Elder Scrolls V: Skyrim ein weiteres Mal bewiesen: Weitläufige Rollenspiele sind beliebt wie nie zuvor. Mit Kingdoms of Amalur lässt Electronic Arts nun einen echten Konkurrenten auf Himmelsrand los.

Die titelgebende Spielwelt Amalur strotzt nur so vor fantastischen Schauplätzen und eben solchen Figuren. Eine davon: Hugues – ein Erfinder, dem der Spieler das Leben zu verdanken hat. Denn eigentlich war der Protagonist bereits ins Reich der Toten hinabgestiegen als ihn Hugues mit einem just hergestellten, mysteriösen Apparat ins Leben zurückholt. Viel Zeit für Erklärungen bleibt nach der Wiederauferstehung allerdings nicht, wird Hugues Labor unmittelbar nach der Wiederbelebung von den verfeindeten Tuatha unter der Herrschaft von Gadflow angegriffen.

Als die ersten Gegner anstürmen, wird klar: Das Kampfsystem ist dem von Microsofts Fable sehr ähnlich – und deshalb schnell erlernt. Per Druck auf die jeweilige Aktionstaste, zückt der Held entweder Schwert, Bogen oder Zauberstab. Schon geht’s der Höllenbrut auch in der deutschen USK-Version ungeschnitten und in bester Hack-and-Slay-Manier an den Kragen. Allerdings etwas taktischer als beim Microsoft-Pendant. Der Grund: Oft greifen hier scharenweise Gegnerhorden an, die sowohl Nahkämpfer als auch Bogenschützen birgen. Wurden genügend Widersacher aus dem Verkehr gezogen, füllt sich die sogenannte Schicksalsleiste auf und der Abrechnungsmodus wird aktiviert. Letzterer ist mit dem Hysterie-Mode aus Alice: Madness Returns zu vergleichen. Erst einmal aktiviert, erscheint das Geschehen in Zeitlupe, Angriffe richten mehr Schaden an und auch Finishing-Moves lassen sich ausführen.

Hieb- und stichfest

Zeitgemäß verzichtet Electronic Arts auf ein festes Klassensystem. Stattdessen bringt jeder Stufenanstieg drei Punkte, die der Spieler sogleich auf die Attribute Macht, Zauberkraft und Raffinesse aufteilt. Schicksalskarten, die der Spieler bei NPCs oder beim Stufenanstieg wählen kann, gewähren zudem Attribut-abhängige Boni wie beispielsweise einen Nahkampfbonus bei Schwertkämpfern. Das weiß zu gefallen und sollte niemanden überfordern. Ja, Kingdoms of Amalur trumpft, die ausbaufähige Story mal außen vor gelassen, mit angenehmer Ausgewogenheit auf. Ein fordernder Hauptstrang kombiniert mit unzähligen Nebenquests, weiß akribische Spieler gut und gerne für 80 Stunden zu unterhalten. Ansehnliche Landschaften wie Feenwälder, Sumpfgebiete oder überschaubare Dörfer und belebte Städte bieten auch etwas für’s Auge, wenngleich die optische Darbietung zeitweise mit aufploppenden Objekten und matschigen Texturen zu kämpfen hat. Trotzdem: Man merkt, dass hier Experten unter den Entwicklern von Big Huge Games am Werk waren. Unter anderem Ken Rolston, der Lead Designer von Morrowind und Oblivion.

Einer der wenigen Aspekte, die nicht so recht ins sonst so runde Bild passen wollen, ist die umständliche Maus/Tastatur-Steuerung, mit der sich die PC-Spielerschaft herumschlagen muss. Man merkt Reckoning einfach immer wieder an, dass es auf Gamepads ausgelegt ist. Von der teils bockigen Kamera sowie dem fummeligen Inventar sind hingegen auch die Konsolenspieler betroffen.

Rollenspiel light?

Sieht man von diesem Macken ab, bekommt man mit Kingdoms of Amalur: Reckoning ein astreines Rollenspiel, das an Genregrößen wie Fable oder The Elder Scrolls erinnert, und sich doch wie ein eigenständiges Spiel anfühlt, was von der recht guten deutschen Sprachausgabe noch unterstrichen wird. Nicht nur für Hardcore-Rollenspieler interessant.



Details

  • Titel: Kingdoms of Amalur: Reckoning
  • System: PC, PS3, Xbox 360
  • Genre: RPG
  • USK: Keine Jugendfreigabe
  • Spieler: 1
  • Release: Bereits erhältlich
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