Gravity Rush: Die Welt steht Kopf Bild: Sony Computer Entertainment

Gravity Rush: Die Welt steht Kopf

Unmittelbar nach der Veröffentlichung von Resistance: Burning Skies schiebt Sony einen echten Geheimtipp für die PS Vita in die Händlerregale: Gravity Rush - erdacht von Silent Hill-Designer Keiichiro Toyama.

In bester Cel-Shading-Optik verschlägt es den Spieler in die Rolle von Kat, eine junge, von Gedächtnisverlust geplagte Dame. Nicht nur, dass ihre Erinnerungen quasi verschwunden sind, auch die schwebende Stadt Hekseville, in der sie sich wiederfindet, scheint sie noch nie gesehen zu haben. Ihren Höhepunkt findet die verquere Situation, als ihr die streunende Katze Dusty die Fähigkeit der Schwerelosigkeit verleiht. Und das ist auch bitter nötig, denn Kat muss nicht nur ihre Amnesie loswerden, sondern gar die Welt Auldnoir vor der Vernichtung durch mächtige Gravitationsstürme bewahren. In die Quere kommen ihr dabei immer wieder sogenannte Nevi – garstige, schwarze Wesen, die aus einem schwarzen Schlund über dem Schauplatz Heksville gekrochen kommen und die Einwohner der schönen Stadt angreifen.

Flieg, flieg, flieg!

Die freie Gravitation bildet dabei den Mittelpunkt der Gameplay-Mechanik. So funktioniert‘s: Mittels rechter Schultertaste versetzt man Kat in die Schwebe, bei erneutem Drücken fliegt sie in die angepeilte Richtung und landet auf Wahl auf einer beliebigen Fläche, die sogleich als Boden dient. Die Protagonistin darf also nach Lust und Laune kopfüber an der Decke hängen oder Hauswände empor rennen. Per Druck auf die linke Schultertaste setzt man dem luftigen Treiben ein Ende. Das bedarf zu Anfang einiger Einarbeitungszeit. Hat man den Trick erst mal raus, manövriert man Kat Vogel-gleich durch die Lüfte, über Häuserdächer und Straßenschluchten. Oder man lässt sie mittels Gravity Kick auf die zahlreichen Gegner los. Doch Vorsicht: Die Luftausflüge sind zeitlich begrenzt. Neigt sich die Energieleiste dem Ende, folgt der Sturz in die Tiefe. Nach ein paar Sekunden auf dem Boden, regeneriert sich die Power von selbst. Ansonsten spielt sich das hier wie traditionelle Action-Adventures im Stile von Alice - Madness Returns.

Cool: Um in der offenen Spielwelt nicht den Überblick zu verlieren, haben die Entwickler von Japan Studios eine übersichtliche Spielkarte implementiert, die sich über die Select-Taste aufrufen lässt. Dort werden sämtliche Missionsgeber und Herausforderungen verzeichnet. Ist das gewünschte Ziel erst ausgewählt, manövriert eine Navigationsfunktion den Spieler ans jeweilige Missionsziel. Nach abgeschlossenem Auftrag winken dann Belohnungen, wie Kristalle, die Kat prompt gegen neue Fähigkeiten tauscht. Gut gelöst.

Abgekupfert?

Keine Frage, die Entwickler von Japan Studios haben sich Eigensinnigkeit groß auf die Fahne geschrieben. Trotzdem machen sie keinen Hehl daraus, sich bei anderen Kunstformen bedient zu haben. Umgebungen und Charaktere wirken gleichermaßen, als wären sie einem Comic entsprungen. Ähnlichkeiten zur Fernsehserie Bionic Woman und verschiedenen Anime lassen sich ebenfalls nicht leugnen. Letzteres wird vor allem in der Charakterzeichnung und in den größtenteils als Comic dargestellten Zwischensequenzen deutlich – die leider nur in japanischer Sprache mit deutschen Untertiteln verfügbar sind.

Abgesehen davon hat sich Gravity Rush jedoch kaum etwas vorzuwerfen. Klar, den ein oder anderen könnte der – von der Gravitations-Option abgesehen – Mangel an innovativen Gameplay-Mechaniken stören. Und auch der spezielle Look ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Zudem greift Gravity Rush in Sachen Gegner- und Auftragsdesign nicht gerade in die Trickkiste. Wer sich daran nicht stört, erhält mit Gravity Rush ein kleines Meisterwerk in Sachen Abenteuer-Kost.



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