SNES Mini: Die konsolegewordene Zeitmaschine im Test Bild: Nintendo

Review

SNES Mini: Die konsolegewordene Zeitmaschine im Test

Nintendo reitet weiter auf der Nostalgiewelle und bringt nach der Miniversion des NES nun das SNES als Neuauflage heraus. Wir konnten beim SNES Mini freilich nicht widerstehen.
Nintendo hat mit dem NES Mini letztes Jahr einen Nerv getroffen: Die Mini-Konsole schlug ein wie eine Bombe und war binnen kürzester Zeit ausverkauft. Schon jetzt ist das Gerät durch die knappe Produktionsmenge ein echtes Sammlerstück. Beim Super Nintendo Classic Mini ist das nicht anders. Zwar gab es jüngst nochmal eine zweite Verkaufswelle, allerdings melden bereits jetzt wieder sämtliche Händler: ausverkauft.

Ein kleiner zeitloser Hingucker

Aber was hat es damit eigentlich auf sich, dass die Gamer Nintendo das Teil förmlich aus den Händen reißen? Ganz klar: Bei den meisten Käufern dürfte Nostalgie die entscheidende Kaufmotivation sein. Wer mit dem 1993 erschienenen SNES großgeworden oder gar seine ersten Gaming-Erfahrungen gesammelt hat, will die alten Games immer wieder zocken. Klar, die Games von damals gibt’s auch als Emulation, aber die lassen eben das Nintendo-Feeling vermissen. Und hier setzt der SNES Mini an. Zwar besteht die Konsole aus Plastik, steht dem robusten Original aber in nichts nach – bis auf die Größe natürlich. Das SNES Mini misst nur 10 x 13 x 3,5 Zentimeter und findet deshalb so ziemlich überall Platz, ist gleichzeitig aber ein absoluter Hingucker.

Strom bezieht die Konsole per Mini-USB, Anschluss am TV findet sie per HDMI; die nötigen Kabel sind im Lieferumfang enthalten. Schön: Durch die zeitgemäßen Anschlüsse fallen nervige Adapter-Eskapaden weg. Allerdings legt Nintendo keinen Wandadapter bei. Die Konsole müsst ihr deshalb entweder mit dem USB-Port eures Fernsehers verbinden oder einen Adapter für die Steckdose kaufen.

Außerdem im Lieferumfang enthalten: nicht einer, sondern zwei Controller. Die finden zwar nicht an den Original-Ports Anschluss – die sind nur Attrappe und Abdeckhaube für die wahren Controller-Ports – sind aber ansonsten identisch mit den Original-Controllern. Die Kabel sind mit 1,40 Metern deutlich länger als beim NES Mini, aber immer noch zu kurz, wenn man von den Vorteilen der Wireless-Pads verwöhnt ist. Allerdings kann man sich ja wie früher auf den Boden setzen und dadurch das 90er-Jahre-Feeling noch verstärken.

Die Original-Controller lassen sich übrigens nicht mit dem SNES Mini nutzen – es sei denn, ihr vertraut darauf, dass Dritthersteller Adapter herausbringen. An der Verarbeitungsqualität der Pads gibt’s hingegen absolut nichts zu bemängeln. Die Controller liegen erstaunlich gut in der Hand, die Knöpfe haben einen angenehmen Druckpunkt und insgesamt wirken sie, als könnten sie die nächsten Jahre Zockerei ohne Probleme überstehen.


Vorinstallierte Klassiker

Neben den Controller-Ports gibt’s aber noch weitere Details, die das SNES Mini vom Original unterscheiden. Der Reset-Button führt euch ins Home-Menü der Konsole. Dort könnt ihr jederzeit speichern oder auch vor- und zurückspulen, um vergeigte Passagen zu wiederholen. Die Einstellungen bieten noch ein paar Spielereien wie verschiedene Rahmen, die sich um die 4:3-Box legen lassen oder ein CRT-Filter, der einen Röhrenfernseher simuliert. Der Eject-Knopf ist nur Zierde und deshalb passen auch die Cartridges von früher nicht in die Konsole. Stattdessen liefert Nintendo das System mit 21 vorinstallierten Spielen aus. Zum Beispiel Super Mario World, Zelda: A Link to the Past, Super Mario Kart, Secret of Mana und Donkey Kong Country, F-ZERO und das bisher unveröffentlichte Star Fox 2. Wir sind mit der Auswahl der Games zufrieden, da Nintendo hier Klassiker an Klassiker aus allen möglichen Genres reiht. Allerdings ist das auch ein Stück weit Geschmackssache, sodass mancher SNES-Veteran hier den einen oder anderen Titel vermissen dürfte. Was aber wirklich schade ist: Sämtliche Games liegen nur in englischer Sprache vor.


Charmante Retro-Konsole

Mit dem SNES Mini geht Nintendo den Retro-Weg, den das Unternehmen vergangenes Jahr mit dem NES Mini eingeschlagen hat, konsequent weiter und optimiert hier und da sogar – zum Beispiel an der Kabellänge. Klar, die alten Games lassen sich auch emulieren und das macht Nintendo auch mit dem SNES. Allerdings gibt’s hier eben keine Bugs und obendrein die volle Packung Nintendo-Feeling, die Nostalgikern spätestens bei der Titelmelodie von Super Mario World das Herz aufgehen lässt.


Details

  • Titel: Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System
  • Release: 29.09.2017
  • Preis: 99,99 Euro
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