Metal Gear Solid – Ground Zeroes im Test Bild: Konami

Snake als Appetizer

Metal Gear Solid – Ground Zeroes im Test

Da ist er, der Prolog zu Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain. Ob Ground Zeroes wirklich Lust auf das Hauptspiel macht, verrät unser Test.
Erinnert ihr euch noch an Metal Gear Solid: Peace Walker? Gut. Metal Gear Solid 5: Ground Zeroes baut nämlich auf das PSP-exklusive MGS aus dem Jahr 2010 auf. Falls ihr gerade geflunkert habt: Halb so wild, Serien-Neulinge dürfen die Ereignisse von Peace Walker alternativ auch im Hauptmenü nachlesen. Da es zum Release von Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain aber noch eine ganze Weile dauern wird – irgendwann 2015 soll es soweit sein – legen wir den Frischlingen dennoch nahe, das Spiel nachzuholen.

In Peace Walker lernt der Protagonist Big Boss aka Naked Snake die beiden Jugendlichen Chico und Paz kennen. Letztere wurde von der feindlichen Cipher-Organisation als Agentin in Snakes private Militärbasis eingeschleust, drohte jedoch überzulaufen. In Ground Zeroes sitzt sie deshalb – wie auch Chico – in einem Gefangenenlager auf Kuba, dem sogenannten Camp Omega. Snake startet eine Rettungsaktion, schließlich handelt es sich bei den Häftlingen um wichtige Informanten im Kampf gegen Cipher. Der Ansatz: eindringen, die Geiseln einpacken, die Biege machen. Und das am besten, ohne Alarm auszulösen und auch sonst möglichst unauffällig.


Modernes Gameplay mit altem Charme

Anders als in den Vorgängern legt Snake direkt in einer offenen Spielwelt los. An jeder Ecke finden sich interessante Details, neue Wege tun sich auf und sogar hinters Steuer diverser Fahrzeuge darf sich Snake schwingen. Wer es lieber unauffällig hat, pfeift auf die Vehikel und ist stattdessen auf leisen Sohlen unterwegs. Die Wachen stellen schließlich eine größere Gefahr dar als in den alten MGS-Teilen. Sichtkegel gehören der Vergangenheit an, genau wie der klassische Radar. Statt permanent eingeblendet zu bleiben, ruft Snake die Karte als Teil des sogenannten iDroid, ein Navigationstool mit Missionsinfos, in Echtzeit auf. Insgesamt erweist sich Ground Zeroes dank Third-Person-Shooter-Mechaniken im Test als viel moderner als noch Metal Gear Solid 4. Nur die teils doppelte Tastenbelegung nervt.


FOX Engine als Optik-Schmankerl

Ganz weit vorn ist Ground Zeroes in Sachen Optik. Konamis neue FOX Engine zaubert in der von uns getesteten PS4-Version konstante 60 Frames pro Sekunde bei 1.080p-Auflösung auf den Bildschirm. Charaktere, Animationen, Mimik und auch die Kulissen – alles wirkt realistisch. Die hübschen Wetter- und Lichteffekte erledigen den Rest. Die Xbox-One-Version gibt übrigens lediglich 720p-Auflösung her, während die Fassungen für PlayStation 3 und Xbox 360 noch etwas grober wirken dürften.

Die Unterschiede zwischen den Versionen hören aber nicht bei der Grafik auf. So erhält die Xbox-Fraktion einen Bonusauftrag, der Raiden – bekannt aus Sons of Liberty und Metal Gear Rising: Revengeance – in den Fokus rückt. PlayStation-Gamer freuen sich über eine Rückblick-Mission, welche die Ereignisse aus dem ersten Metal Gear Solid aus dem Jahr 1998 aufgreift.

Was aber alle Fassungen gemeinsam haben: die vergleichsweise kurze Spielzeit. Die Hauptmission war im Test in weniger als zwei Stunden erledigt. Dazu kommen noch jeweils fünf Nebenmissionen mit einer jeweiligen Länge von knapp 30 Minuten. Das geht zwar als Appetit-Happen auf das „richtige“ Metal Gear Solid 5 in Ordnung, fast 30 Euro für die Diskversion aber sind happig. Klar, Ground Zeroes bietet zusätzliche Missionen und Schwierigkeitsgrade. All das lässt sich aber eben unter optional ablegen, während die Hauptmission unterm Strich doch etwas unbefriedigend ausfällt. Nun ist Ground Zeroes eben ein Appetit-Happen, der die Lücke zwischen der linearen Welt der alten sowie der offenen des neuen Metal Gear Solid schließen soll. Nicht der Hauptgang. Mit letzterem könnte Konami aber ohne Frage einen Hit landen. Den Test gibt's pünktlich zur Veröffentlichung.



Details

  • Titel: Metal Gear Solid: Ground Zeroes
  • System: PS3, Xbox 360, PS4, Xbox One
  • Genre: Action-Adventure
  • USK: Keine Jugendfreigabe
  • Spieler: 1
  • Release: 20.03.2014
Artikel bewerten
(1 Stimme)
entertainweb-logo

entertainweb ist ein Streifzug durch die Welt der Unterhaltung. Die wichtigsten Nachrichten und Besprechungen aus den Bereichen Games, Film, Serien und Musik bringen den Entertainment-Enthusiasten auf den neuesten Stand.
Interviews, Specials und exklusive Clips bieten den Blick hinter die Kulissen.