Album-Neuerscheinung: Eminem Bild: Getty Images

Album-Neuerscheinung: Eminem

Klammheimlich und ohne Vorankündigung veröffentlichte The Real Slim Shady sein 10. Album „Kamikaze“

Die Message

Dass Hip-Hop-Star Eminem schon längst ein neues Album am Start hat, damit hatte bis Freitag wohl keiner gerechnet. Gerade nicht nach Eminems Comeback-Album „Revival“, das 2017 nach einer vierjährigen Pause erschien und trotz Chart-Erfolgen bei eingefleischten Eminem Fans und diversen Rapper-Kollegen und Hip-Hop-Rivalen gnadenlos durchfiel. Das Album klinge so, als hätte der Rap-Meister es bei seinem Comeback-Versuch allen Recht machen wollen und was dabei rausgekommen ist, würde einfach hinten und vorne nicht zusammenpassen, kritisierten zahlreiche Fans. Es scheint, als wollte sich Eminem mit „Kamikaze“ rehabilitieren.

Als der Rapper vergangenen Freitag auf seiner Twitter-Seite einen Link zum neuen Album postete, kommentiert er den Tweet nämlich so: „Habe versucht, nicht zu viel über das da nachzudenken ... genießt es“, inklusive Mittelfinger-Emoji. Es scheint also, als hätte Eminem an der ungewohnten Kritik noch ganz schön zu knabbern – kein Wunder, dass das neue Album gespickt ist mit Dissen für alle, die an seinem letzten Werk etwas auszusetzen hatten.

Die Tracks

„Kamikaze“ enthält 13 Tracks, auf denen der Rapper aus Detroit zum Beispiel mit Joyner Lucas, Royce da 5'9", Jessie Reyez und seinem Musik-Manager Paul Rosenberg kollaboriert. Auf letzterem Track "Paul Skid" kommen wir in den Genuss, einer Sprachnachricht zu lauschen, in der Rosenberg Eminem fragt: „Willst du wirklich einfach jeden verspotten, bei dem dir nicht gefällt, was er über dich oder deine Arbeit zu sagen hat? Ich weiß nicht, ob das wirklich eine großartige Idee ist“. Natürlich hat Eminem in guter Mittelfinger-Manier nicht auf seinen Manager gehört. Wer nur kurz rein hört, kann sich davon selbst davon überzeugen: Ganze 153 Disse passen auf ein ganzes Album, haben ein paar eifrige Reddit-Nutzer herausgefunden, was 15,5 % aller Lyrics auf Kamikaze entspricht. Am häufigsten bekommt Eminems Rap-Rivale MBK sein Fett weg – gleich 27 personalisierte Disse beziehen sich auf ihn. Knapp dahinter folgen der ehemalige Rapper Joe Budden, Musik-Star Drake und – und das dürfte seit Eminems Track zur Präsidentschaftswahl „Campaign Speech“ auch kaum verwundern – Donald Trump.
Der allerletzte Track auf dem Album trägt übrigens den Titel „Venom“ – und dabei handelt es sich natürlich um Eminems musikalischen Beitrag für den Marvel-Movie Venom, der im Oktober in die Kinos kommt.  

Die Kontroverse

Kurz nach der Veröffentlichung von Kamikaze mischte sich unerwartet ein anderer Musiker ein: Der Songer-Songwriter Justin Vernon, besser bekannt als Bon Iver, lieferte den Backgroud-Gesang für Eminems Track „Fall“, in der Eminem seinen schwulen Rap-Rivalen Tyler, The Creator mit einem homophoben Schimpfwort bedenkt. Allerdings wusste Vernon laut eigenen Angaben nicht, für welchen Song er da Lyrics einsang und war bei der Aufnahme mit Eminem selbst auch nicht anwesend. In einer Serie von Tweets versicherte Vernon anschließend, dass er mit der Botschaft des Tracks so gar nicht einverstanden ist. Vielleicht sollte sich Bon Iver also schon mal drauf gefasst machen, auf Eminems nächsten Album ebenfalls einen ganz persönlichen Diss vorzufinden…
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