Stahlgewitter vs. Frei.Wild Stahlgewitter vs. Frei.Wild Bild: getty images

Riff geklaut: Frei.Wild von Nazi-Band verklagt

Die Südtiroler Rockband Frei.Wild steht dank national orientierter Texte permanent unter Rechtsverdacht. Nun wurde die Gruppe ausgerechnet von einer rechtsextremen Gruppe verklagt.
Das meldet die Süddeutsche Zeitung. Der Initiator ist ein vorbestrafter Rechtsextremist, der sich als Mitglied der Gruppe Stahlgewitter ausgibt. Der Vorwurf: Die Südtiroler hätten sich entscheidender Bestandteile ihrer Lieder bedient und damit das Urheberrecht verletzt, so die Polizeiakten laut SZ. Im Detail handelt es sich um ein Riff aus dem Song „Auftrag Deutsches Reich“, das Frei.Wild in „Schenkt uns Dummheit, Kein Niveau“ verwendet haben sollen. Ein Sprecher der beschuldigten Band: Ja, man müsse vors Hamburger Landgericht, Frei.Wild habe sich aber entgegen den Vorwürfen nicht bei den Rechtsrockern bedient. Man habe die Band Stahlgewitter bisher gar nicht gekannt.

Der Verhandlung voraus gehen zwei unterschiedliche Gutachten. Eines aus dem Jahr 2010 bestätigt die Nazi-Band: „Das Stahlgewitter-Riff ist unverkennbar übernommen worden.“ Dies gelte sowohl für das besagte Riff als auch für Begleitrhythmus, Harmonie und Platzierung des Riffs innerhalb des Arrangements. Der Haken: Der klagende Rechtsextremist hatte seinem Gutachter eine reine Instrumental-Version des Songs geschickt und den Titel darüber hinaus mit "Auftrag D.R." abgekürzt.

Ein jüngst vom Landgericht eingeschalteter zweiter Gutachter kommt hingegen zum Schluss, dass Frei.Wild keine Urheberrechtsverletzung begangen habe. Schließlich mache das besagte Riff durch den darüber liegenden Gesang nicht den Wesenskern dieser Stelle aus.
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